Vorbei an Hiltensweiler mit seiner 200jährigen Argenbrücke
führt der Weg auf der B 18 weiter nach Schwarzenbach (515 m), das
neuerdings mit Neuravensburg zusammengewachsen ist.
Am 26.6.815 wird "Swarzinbach"
in einer Sankt Galler Urkunde zusammen mit Wangen erstmals genannt. Damals
lebte hier ein Priester namens Theodold. Also besaß "Suarzunbap",
das am 9.7.856 Dingstätte, also Gerichtsort war, eines der frühesten
Gotteshäuser ringsum. Dafür spricht auch sein Kirchenpatronat.
Denn Felix und Regula, die Blutzeugen und Stadtheiligen von Zürich,
wurden im Kloster um jene Zeit hoch verehrt. Deshalb erscheint der Ort
1275 selbstverständlich als Pfarrei. Ihr Patronatsrecht lag 1577-1637
bei den Herren von Syrgenstein. Weil ihnen aber ein Wiederaufbau des 1633
zusammen mit dem Dorf niedergebrannten Gotteshauses zu kostspielig erschien,
übernahm Sankt Gallen die Baulast von neuem. Am 20.4.1663 endlich
vollendet und geweiht, erhielt die Kirche um 1690 und 1750 Barockaltäre,
die 1961 jedoch nach Bodnegg verkauft wurden. Den 1959 neben dem alten
Turm mit Glocken von 1700 und 1714 errichteten modernen Hallenbau schmücken
wenigstens noch einige überkommene Kunstwerke: aus dem Frühbarock
eine Mondsichelmadonna (um 1670) mit Rosenkranztäfelchen (um 1750),
Skulpturen der beiden Kirchenheiligen (um 1690), ein sechseckiger Taufstein
(1612), ein Grabdenkmal (1733) und eine Kreuzabnahme (18. Jh.). Den Kreuzweg
(um 1960) malte Josef Braun aus Wangen. Die Sonnenmonstranz /1735) stiftete
der damalige Pfarrer.
Am Ortsausgang in Richtung Wangen geht es ostwärts nach Untermooweiler
(545 m) hinauf. Der kleine Bauernort reicht in die Karolingerzeit zurück
und besitzt eine der ältesten Kapellen weitum. Als man 1973 daranging,
den vermeintlichen Barockbau zu restaurieren, kamen im Mauerwerk romanische
und gotische Fenstergewände sowie mittelalterliche Wandmalereien
zum Vorschein. Das Nikolaus-Heiligtum wurde 1152 erbaut, 1312 neu geweiht,
1695 umgestaltet und 1973-1975 restauriert.