Das kleine Dorf (533 m) am südwestlichen Allgäurand, das am
weitesten von Wangen entfernt ist, kommt in einem Roman vor: am Ende von
Vinzenz Eraths Kindheitserinnerungen "Größer als des Menschen
herz" (1951). Der kleine Schwarzwaldbub fährt da zu seinem geistlichen
Onkel auf Besuch her.
Ursprünglich hieß der Ort unweit des
schon 853 sanktgallisch gewordenen Bettensweiler "Ruococello"
- Zelle eines Ruoco. Wahrscheinlich hängt damit auch das Galluspatronat
der 1431 bezeugten Kirche zusammen. Zuvor von Sigmarszell mitbetreut,
erhob der aus Wangen gebürtige Abt Ulrich Rösch 1480 den Ort
zur selbständigen Pfarrei und ließ sein Gotteshaus erneuern.
Der wuchtige Buckelquaderturm mit der weit herabgezogenen, grünen
Zwiebelhaube wurde damals erhöht. Um 1515 dürfte der spätgotische
Altarschrein hereingekommen sein: Maria, Petrus, Paulus und Flachreliefs
von Jesus und neun weiteren Aposteln. Anderes kam, wie der Barockheiland,
ein Auferstandener, der Kirchenschatz an Geräten und Stickereien
sowie das Geläute von 1613, 1657 und 1737 zeigen, im 17. und 18.
Jahrhundert dazu. Zwei weitere Glocken, darunter eine mit einer Majuskelinschrift,
gelangten um 1841 aus der Burgkapelle Neuravensburg in den Turm. Der Chor
und das Schiff wurden damals neu emporgeführt und nachher zeitgemäß
ausgestattet. Davon übriggeblieben sind vor allem die Apostelfiguren,
der Kreuzweg, die Deckenmalereien und der Fußbodenbelag. Seit der
jüngsten Renovation durch Reinhold Leinmüller macht das Kircheninnere
wieder einen ansprechenden Eindruck.